Die Geschichte des Zithervereins

Im voll besetzten Saal der Klostermühle konnte der Zitherverein Ulm-Söflingen am 12. November 2016 seine Mitglieder, Freunde und Gäste zum
Konzert Swinging Zither willkommen heißen.

Der 1. Vorsitzende Heinz Frenkenberger hatte die Ehre, im Namen des Vereins, den langjährigen Mitgliedern für ihren treuen Einsatz zu danken:
50-Jahre: Heinz Baumeister, Monika Layer, Margit Leiter und Erika Lenz

Chronik des Zithervereins Ulm-Söflingen

Im Herbst 1910 wurde der damals noch „Zitherverein Alpenröserl Söflingen“ genannte Verein bei einer Versammlung im Gasthaus „Glocke“ in Söflingen gegründet. Initiator war der gebürtige Augsburger Christof Mayr, der nach seiner Kaufmannslehre als Zithersolist durch Deutschland, die Schweiz und Italien gereist war und sich nach seiner Anstellung bei Magirus schließlich in Söflingen niedergelassen hatte. Im Frühjahr 1911 gab er als Dirigent mit seinem jungen Verein das erste Konzert im Gasthof „Zum Ochsen“ in Söflingen, dem jährlich weitere folgten. Es herrschte ein reges Vereinsleben: Im „Schlößle“ wurden Konzertabende mit Tanz veranstaltet, man unternahm gemeinsame Rad- und Bergwanderungen.

Die beiden Weltkriege unterbrachen die Vereinstätigkeit und rissen große Lücken in die Reihen der Mitglieder. Der gesamte Notenbestand, Chronik, Instrumente und alle Akten des Vereins wurden mit dem damaligen Vereinslokal „Zur Sonne“ ein Opfer der Bombenangriffe im 2.Weltkrieg. Trotzdem ging es weiter: Christof Mayr sammelte das Häuflein der Verbliebenen um sich und sein Schwiegersohn Eugen Sollich übernahm für dessen Bruder Konrad, der von 1930 bis 1946 die Geschicke des Vereins gelenkt hatte,aber aus dem Krieg nicht zurückgekehrt war, die Vereinsführung.

In den 37 Jahren seines Wirkens bis 1983 war Eugen Sollich die große Integrationsfigur des Vereins. Seine freundliche Art war ebenso geschätzt wie sein profundes Können als Gitarrist. Er bildete zahlreiche Gitarrespieler aus und unterrichtete zusammen mit Hans Hitzler und Georg Fetzer (Zither) auch an der Musikschule Weißenhorn. Während seiner Vorstandschaft gelang es unter anderem 1948 Eugen Stauß und Christof Mayr, den Süddeutschen Zitherbund, einen der Vorgängerverbände des Deutschen Zithermusikbundes, nach dem Krieg neu zu beleben. Eugen Stauß war lange Jahre 1.Vorsitzender dieses Verbandes mit Sitz in Ulm. 1956 gab Christof Mayr im Alter von 76 Jahren die musikalische Leitung des Vereins ab. Eugen Stauß zusammen mit Georg Fetzer als Jugendleiter traten seine Nachfolge an. Gemeinsam organisierten sie das Orchester um. Die gewohnte Besetzung mit Streichern wurde abgelöst durch eine mit Diskant-, Quint-, Alt- und Bass-Zithern sowie Gitarre. Die Begegnung mit Wastl Fanderl und seiner Frau Lisl Mayer beim 50-jährigen Vereinsjubiläum 1960 motivierten zum Aufbau einer Volksmusikgruppe, aus der sich schließlich das als „Söflinger Saitenmusik“ bekannte Ensemble entwickelte.

1963 übernahm Georg Fetzer, der bei Christof Mayr das Zitherspiel erlernt hatte, die musikalische Leitung des Vereins. Auf der Suche nach einer zeitgemäßeren Tonalität (wie z.B. in Kompositionen von Emil Holz) führte er Orchester und Jugendgruppen, die er selbst aufgebaut und unterrichtet hatte, auf neue Wege und legte damit den Grundstein für die heutige musikalische Qualität des Orchesters. Auch nach seinem beruflich bedingten Umzug nach Stuttgart 1965 kam er zu den wöchentlichen Proben nach Söflingen, bis er 1980 das Dirigentenamt an seinen ehemaligen Schüler Herwig Leiter weitergeben konnte.

Von 1983 bis 1997 leitete Fritz Lamparter als Vorstand den Verein mit Umsicht und großem Engagement. Auch danach noch organisierte er zusammen mit seiner Frau Martha den von ihm gegründeten Seniorentreff des Vereins. 1997 legte er altershalber sein Amt nieder. An seiner Stelle wurde Gusti Sollich-Lang zur 1.Vorsitzenden gewählt, die 2015 auis gesundheitlichen Rücksichten dias Vorstandsamt niederlegen mußte. Nachfolger wurden Heinz Frenkenberger als 1.Vorsitzender und Anneliese Maisch als 2.Vorsitzende.

Seit 1980  liegt die musikalische Leitung des Vereins in den Händen von Herwig Leiter. In dieser Zeit wurde das Spektrum der Spielliteratur von Orchester und Kleinbesetzungen noch einmal stark ausgeweitet. Es reicht heute von Bearbeitungen alter Musik bis hin zu zeitgenössischer konzertanter Musik und Unterhaltungsmusik. Dass die traditioelle Volks- und Zithermusik dabei nicht zu kurz kommt, ist dem Verein ein besonderes Anliegen und eine Selbstverständlichkeit.

Herwig Leiter und Gotfried Fink – beide ausgebildete Zitherlehrer –  haben eine stolze Zahl von Schülern am der Zither unterichtet. Ihr pädagogisches Können zeigt sich schon darin, dass einigerer Schüler 1989 und 1991 das Könen  zahlreiche Schüler so erfolgreich unterrichtetichtet, dass diese dass zahlreiche Schüler mehrfache Landes- und Bundespreisträger des Wettbewerbs „Jugend musiziert“ geworden sind.