Die Zither, ein Zupfinstrument, gehört zur Familie der Saiteninstrumente. Ursprünglich in den Alpenländern beheimatet, zog sie zu Beginn des 19.Jahrhunderts in die Räume des europäischen Bürgertums ein. Während der Biedermeierzeit erlebte die Zither eine erste Blüte als bürgerliches Saloninstrument („Klavier des kleinen Mannes“).
Am Ende des Jahrhunderts wurden Zithern in hohen Stückzahlen hergestellt und weltweit exportiert. In ganz Deutschland gründeten sich „Zither-Vereine“. Einige, wie der Zitherverein Ulm-Söflingen haben bis heute ihre Liebe zum Instrument und zum gemeinsamen Musizieren erhalten.
Eine Zither besitzt zwei Spielbereiche: Das mit Bünden unterteilte Griffbrett mit 5 Saiten dient in der Regel zum Spielen der Melodie. Dazu schlägt der Daumen der rechten Hand die mit der linken Hand gegriffenen Saiten an. Der Freisaitenbereich, der bis zu 37 frei schwingende tiefe Saiten umfasst, dient hauptsächlich der Begleitung. Die Freisaiten werden mit den verbleibenden Fingern der rechten Hand gezupft.
Wie bei den Streichinstrumenten gibt es Zithern in verschieden hohen Tonlagen. Der am weitesten verbreitete Typ ist die Diskantzither, bei der Tonhöhe und Stimmung der Melodiesaiten denen einer Bratsche entsprechen. Sehr oft wird dieses Instrument auch in den höheren Tonlagen gespielt. Eine Quarte tiefer gestimmt ist die Altzither, eine Oktave tiefer die Basszither.